Schulhaus in Au vor 1927
Das alte Schulhaus von Au wurde 1827 während der Regierungszeit Ludwigs I. erbaut. Es enthielt ein Schulzimmer (unten) und eine Lehrerwohnung (oben) und genügte viele Jahre den (zunächst äußerst geringen) Ansprüchen der damaligen Zeit. Trotzdem wechselten die Lehrer damals häufig. Das war aber wohl nicht auf das Schulhaus oder die Lehrerwohnung zurückzuführen, sondern durch die sozialen Umstände bedingt: große Armut, viele Kinder und zahlreiche Gnadenhäusler (Armenhäusler).
Ab etwa 1870 wurde Au zur Wohngemeinde für Industriearbeiter, die sowohl im Betrieb Heinrich Mack direkt vor Ort als auch bei Wieland in Vöhringen Arbeit gefunden hatten. Damit wurde die Schulhausfrage allmählich drängender und man ging schließlich nach dem ersten Weltkrieg an die Planung eines Neubaus.
Schulhaus nach dem östlichen Anbau (1948 – 1950)
Au (1964) vom Südosten aus mit dem Schulhaus in der Mitte vorne
So entstand auf dem gleichen Grundstück 100 Jahre später, 1927, ein neues Schulhaus, geplant vom Münchener Architekten Franz Xaver Ruf, der bereits bei mehreren Bauten in der Auer Gegend tätig gewesen war. Er baute ein zweistöckiges Schulhaus in Nord-Süd-Ausrichtung.
1948 beschloss die Gemeinde, das bestehende Gebäude zu vergrößern. Dieser Anbau (mit je einem Lehrsaal in 2 Stockwerken) wurde vom Architekten Sigmund Kanz aus Illertissen umgesetzt und 1950 fertiggestellt. Sein Anbau bildete einen neuen Ostteil, bei dem der Dachstuhl in West-Ost-Richtung ausgerichtet war.
Das erweiterte Schulhaus wurde 1960 grundlegend renoviert (damalige Kosten 30.000,– DM). Weil die Bevölkerungszahlen in Au weiter anstiegen und sich etwa 1960 die geburtenstarken Jahrgänge anfingen bemerkbar zu machen, erhöhte sich die Schülerzahl weiter. Etwa 200 Kinder besuchten zu dieser Zeit die Schule.
Schließlich wurde in einer Bürgerversammlung im Jahr 1967 erstmals die Erweiterung und Neugestaltung des Schulhauses angeregt, mit der dann noch im gleichen Jahr begonnen werden sollte.
1971, Umbauphase
Der Dachstuhl ist abgetragen. Alt- und Neubau sehen sich bereits ähnlich.
1971, Beginn der Außenputzarbeiten
1972, nach der Einweihung
Ein vom Gemeinderat eingeleitetes Entwicklungsgutachten der Bezirksplanungsstelle der Regierung führte schließlich zur Genehmigung eines Schulerweiterungsbaus. Nachdem der Gemeinderat unter Bürgermeister Josef Weikmann die Finanzierung sichergestellt hatte, erhielt der Architekt Hans Kling aus Krumbach den Auftrag.
Unter der örtlichen Bauleitung von Ing. Friedrich Drabert wurde der Bau am 3. September 1967 begonnen. Die Unternehmer Kurt Motz und Josef Henle führten den Bau aus, bei dem die bestehende Schule durch einen neuen Anbau erweitert und das alte Schulgebäude verbreitert und an den Neubau angepasst wurde.
Das Richtfest wurde am 24. April 1970 gefeiert. Nach Fertigstellung zogen im Februar 1971 die Klassen 3 und 4 (Grundschule) und die Klassen 5 und 6 (Teilhauptschule) in die neuen, modernen Schulräume. Anschließend wurden die Umbau- und Sanierungsarbeiten im bisherigen Schulhaus in Angriff genommen.
Der Turnunterricht in der neuen Gymnastikhalle begann am 4. Oktober 1971. Vorher hatte er in der 1953/54 erbauten Gemeindehalle (jetzige Josef-Weikmann-Halle) stattgefunden. Nach der endgültigen Fertigstellung des Schulhauses und der Sanierung fand am 3. Juni 1972 die feierliche Eröffnung statt. Die neue Schule erhielt den Namen des Auer Ehrenbürgers Karl August Forster. Die Baukosten beliefen sich damals auf rund 1,6 Mio. DM. Die 1972 erbaute Gymnastik- und Turnhalle diente auch dem Vereinssport.
Seit dem Schuljahr 1998/1999 besuchen auch die Kinder aus Betlinshausen die Grundschule in Au.
1999, Rohbau der Turnhalle
2000, Showabend in der neuen Turnhalle
Nachdem der Gemeinderat bereits 1994 den Bedarf für eine neue, größere und funktionelle Halle gesehen hatte, begannen im November 1998 die Bauarbeiten – aus Kostengründen wurde auf eine Unterkellerung des Gebäudes verzichtet. Die Bauleitung lag beim Architektenbüro Fetscher.
Im Juni 1999 durften die Grundschulkinder das Richtfest farbenprächtig gestalten.
Ein halbes Jahr später, am 14.01.2000, segneten Ortspfarrer Johann Wißmiller und der evangelische Pfarrer Bernd Reuther in einem Festakt die neue Sporthalle. Zahlreiche Ehrengäste aus Sport und Politik gaben sich ein Stelldichein.
Abends nahmen die neuen Nutzer – Schule und Vereine – mit einem bunten Showprogramm die Sportstätte in Besitz.
Quellen:
Die Bilder in den Abschnitten von 1827 bis 1972 stammen von Hans Kuhn (bis 1971 Oberlehrer in Au). Den Turnhallenneubau hat Barbara Bauer fotografiert.
© Karl-August-Forster-Grundschule Au, Dorfstraße 14, 89257 Illertissen-Au
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